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  • Mit Sicherheit am Wasser.

    Wasserwacht Arnstorf

  • Mit Sicherheit am Wasser.

    Wasserwacht Arnstorf

Große Anerkennung für Hochwasserhelfer und Wasserrettungsdienst

Eggenfelden.
Angesichts der großen ehrenamtlichen Leistungen hat die Kreiswasserwacht (KWW)
Rottal-Inn im Rahmen der Jahreswechselfeier des Wasserrettungsdienstes (WRD) im
Restaurant Lettl die Potenziale ihrer Schnelleinsatzgruppen (SEG) deutlich
herausgestellt – und dabei die Verleihung des Fluthelfer-Abzeichens
vorgenommen, das Staatsregierung und Landtag eigens als Anerkennung für den
großartigen selbstlosen Einsatz der vielen, vielen Helfer/-innen bei der
verheerenden Hochwasserkatastrophe im Juni 2013 geschaffen haben.

 Hoch zufrieden und angesichts der anstehenden Ehrung stolz
auf die unverzichtbaren Einsatzleistungen der Wasserwacht Rottal-Inn eröffnete
KWW-Vorsitzender Hans Nothaft die Feier, zu der er als Ehrengäste MdL Reserl
Sem, stellv. Landrätin Edeltraud Plattner und BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert
Wiedemann willkommen hieß – weiter begrüßte er den stellv. KWW-Leiter Josef
Zitzelsberger, den Technischen Leiter Josef Feigl, stellv. TL Christian
Gumpendobler und Julia Langbein, Beauftragte Lehrgruppe Rettungsschwimmen.

 „Wir können uns überall und in jedem Vergleich sehen
lassen“, unterstrich Nothaft – 2013er Zahlen hatte er zur „leicht positiven
Entwicklung“ und den „beachtlichen Leistungen“ parat: Die 11 Ortsgruppen mit
1147 Mitgliedern (+7) stellen 483 Aktive (+2). Die 5 SEGen mit ihren 85
Einsatzkräften (+4) verfügen über 7 Fahrzeuge, 9 Boote und 6 Sondertauchgeräte
sowie weitere Wasser- und Eisrettungsmittel – „Wasserretter“ kann die KWW 70
(+3) aufbieten sowie u. a. 18 Taucher und 32 Motorbootführer. Die
Qualifizierung als SEG-Leiter haben 21 Führungskräfte, 6 können als
Einsatzleiter Wasserrettung (ELWR) weitergehende Führungsaufgaben übernehmen.
Abgehalten wurden 12 Einsatzübungen (ø 21 Teilnehmer) – die anspruchsvolle
Wasserretter-Fortbildung fand im Berchtesgadener Land (Saalach) statt.

 Als „beachtlich“ bezeichnete der KWW-Leiter die 30 (+8)
Einsätze des vergangenen Jahres – jeweils 3 SEG-Einsätze und Vermisstensuchen,
2 Taucheinsätze, 1 Rettung aus Gefahr, 10 Absicherungen und 11
ELWR-Sondereinsätze. Zudem ist die Wasserwacht Arnstorf sechs Wochen als
„Helfer vor Ort“ eingesprungen (8 Einsätze). Eggenfeldener Wasserwachtler haben
als „zufällige“ Ersthelfer, wie Nothaft eigens herausstellte, nach einem üblen
Unfall mit den Inhalten normaler Verbandkästen Schwerstverletzte und
Eingeklemmte versorgt, außerdem dabei eine erfolgreiche Reanimation
durchgeführt – „eine super Leistung“.

 Die SEG-Ausstattung ist laut Nothaft „sehr hochwertig“: 2013
konnte technisches Gerät für 88.000,- Euro angeschafft werden (Eigenleistung
13.200,-). Materialersatz und Reparaturen nach den Hochwassereinsätzen beliefen
sich auf rund 7.700,- Euro; für 10.500,- Euro wurde neue Einsatzkleidung
beschafft, weitere Reparaturen und Wartungen summierten sich zu etwa 8.700,-
Euro, die Ausbildaufwendungen lagen bei 2.900,- Euro. Dieses Jahr sind ein
Einsatzfahrzeug (DB Sprinter 4×4) und ein Motorboot (KAT II) beantragt, das in
Simbach stationiert wird – Kostenumfang ca. 100.000,- Euro (Eigenleistung ca.
29.000,- ). Ein weiteres Bugklappenboot der neuesten Generation soll von
Prienbach aus eingesetzt werden.

 „Alle Fahrzeuge und Geräte in einwandfreiem Zustand – alle
Wartungen durchgeführt und alle Fristen erfüllt“, fasste Nothaft noch die
Resultate der technischen Kontrollen zusammen. Auch das gewissenhafte
Qualitätsmanagement hob er lobend hervor.

 Allen Aktiven, besonders den jungen Nachwuchskräften, dankte
der KWW-Leiter für ihren großen Einsatz und Fleiß – außerdem dem
BRK-Kreisverband für die Unterstützung. Das diesjährige Schulungsprogramm gab
er gleich bekannt: Wasserretterausbildung, Motorboot-Ausbildung und
–Fortbildung, Tauchausbildung und Prüfung sowie Wasserretter-Fortbildung.

 Zum Höhepunkt, der Ehrung der Hochwasserhelfer leitete Hans
Nothaft als Vorsitzender des Wasserwacht-Bezirksverbandes Ndb./Opf. über: Er
rief mit Bildern von den Einsatzstellen und schlimmen Brennpunkten im Raum
Deggendorf und der noch nie so gewaltig überschwemmten Stadt Passau den Verlauf
der Flutkatastrophe vom Juni 2013 und die Hochwassereinsätze in Erinnerung –
betroffen waren zwischen Schwandorf, Kehlheim und Passau 8 Kreiswasserwachten,
15 Kreisverbände stellten rund 750 Einsatzkräfte.

 Für die KWW Rottal-Inn stellte der Vorsitzende „die mehr als
beachtliche Leistung“ der Einsatzkräfte vor Ort heraus – und der
Wasserrettungsdienst im Landkreis sei zu keiner Zeit beeinträchtigt gewesen,
betonte er zu den folgenden Zahlen: An 9 Tagen sind 36 Helfer/-innen der Wasserwachten
Arnstorf, Eggenfelden, Postmünster, Prienbach/Ering und Simbach a. Inn mit
6 Fahrzeugen und 4 Motorbooten 2.828 Stunden im Einsatz gewesen – sie haben 85
Versorgungen und 130 Evakuierungen durchgeführt, 146 M-Booteinsätze sind
gefahren worden. Für die Lagezentren hat die KWW zusätzlich 5 Leitungskräfte
gestellt, die dort bis zu 11 Tage eingesetzt waren – weiter ist Luftretter
Peter Strobl (Eggenfelden) 5 Tage in Rosenheim, Passau und Deggendorf im
Einsatz gewesen. „Die meisten Einsatzkräfte haben in den Hochwassergebieten
Sachwerte gesichert, die Wasserwacht hat viele Leben gerettet“, sagte Hans
Nothaft klipp und klar – „Danke an Euch alle für diese großartige Leistung“!

 Große Anerkennung zollten den Einsatzkräften auch die
Ehrengäste: „Sie dürfen die Fluthelfer-Nadeln mit Stolz tragen – Ihnen allen
gebührt herzlicher Dank“, bekräftigte stellv. Landrätin Edeltraud Plattner, die
auch im Namen von Landrat Michael Fahmüller, der ja zudem BRK-Kreisvorsitzender
ist, zur Auszeichnung gratulierte – und für alle Leistungen der Wasserwachtler,
von der Notfallhilfe über die 
Schwimmbaddienste bis zu den Schwimmkuschen dankte. „Wasserwacht und
Rotes Kreuz haben ihre Aufgaben hervorragend bewältigt – und die
Kreiswasserwacht Rottal-Inn hat sich als eine der führenden Gruppen im
Einsatzgeschehen mit klaren Strukturen in einem großen Verbund bewährt“,
unterstrich BRK-Kreisgeschäftsführer Herbert Wiedemann– er verwies dazu u. a.
auf der Versorgung der Passauer Ortsteile über mehrere Tage nur vom Wasser
aus. Gerade für den Einsatz des technischen Geräts seien Routine und das
Vorgehen nach klaren Anordnungen nötig – deshalb müssten die entsprechenden
Übungen sein. „Unsere Einheiten haben mit hohem Engagement und vorbildlichem
Vorgehen geglänzt“, freute sich Wiedemann sichtlich und dankte allen Aktiven,
den Schnelleinsatzgruppen insgesamt, für ihre Leistungen – „für die Hilfe, die
sie den Menschen bringen“. Im Namen des Freistaates Bayern sprach MdL Reserl
Sem den Wasserwachtlern für ihren lebensrettenden Einsatz Dank und große
Hochachtung aus. Alle seien tolle Vorbilder, die sich für die Gesellschaft
einsetzten – sogar unter Einsatz ihres eigenen Lebens. „Stets eine gesunde
Rückkehr“ wünschte sie deshalb allen.

 Die Verleihung der Fluthelfer-Nadeln und der Urkunden der
Bayer Staatsregierung und des Landtags (von Ministerpräsident Horst Seehofer u.
Landtagspräsidentin Barbara Stamm unterzeichnet) „für die außergewöhnliche
Hilfeleistung bei der Bekämpfung der Hochwasserkatastrophe … 2013“ nahm MdL Sem
zusammen mit stellv. Landrätin Plattner sowie KWW-Leiter Nothaft und
BRK-Kreisgeschäftsführer Wiedemann vor – sie gratulierten auch den neuen jungen
Einsatzkräften des Wasserrettungsdienstes.                       –
lb 

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